Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung

Medizinisch notwendig, aber unangenehm  – so denken viele Patienten im Vorfeld einer Darmspiegelung. Befragt man sie im Anschluss daran, so antwortet beinahe jeder, dass die Untersuchung überhaupt nicht schlimm war.

Allerdings steht vor der eigentlichen Untersuchung, die zumeist ambulant durchgeführt wird, die gründliche Darmentleerung, damit der Arzt die Schleimhaut betrachten kann. Diese Darmentleerung geht oft über mehrere Tage und kann mit verschiedenen Arzneimitteln durchgeführt werden. Allen gemeinsam ist, dass sie meist die Einnahme großer Flüssigkeitsmengen voraussetzen und zu mehreren Toilettenbesuchen führen. Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie sich neben dem Abführen meist nicht viel anderes vornehmen sollten. Die Untersuchung selbst findet beim Arzt oder im Krankenhaus statt. Hierzu erhält der Patient ein leichtes Beruhigungsmittel, so dass die Spiegelung im Normalfall „verschlafen“ wird.

Sinn und Zweck der Darmspiegelung (Koloskopie) ist es, mögliche Veränderungen im Darm frühzeitig zu erkennen. So können beispielsweise kleine Polypen direkt während der Spiegelung entfernt und anschließend zur Untersuchung eingeschickt werden. Von größeren Veränderungen im Darm, die nicht direkt entfernt werden können, kann der Arzt zumindest eine kleine Probe „abzwacken“, die ebenfalls im Labor auf eine mögliche Entartung hin untersucht wird.

Ab dem 55. Lebensjahr gilt die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung und wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bei Verdachtsfällen wie etwa Blut im Stuhl oder einer familiären Belastung mit Darmkrebs übernehmen die Krankenkassen die Untersuchung auch bei jüngeren Patienten.

Also, lassen sie sich nicht einschüchtern – eine Darmspiegelung ist halb so schlimm und liefert Klarheit bei möglichen Beschwerden.