Obstipation – Ein harter Brocken, der sich lösen lässt

Verstopfung – im medizinischen Kontext auch Obstipation genannt – ist eine Volkskrankheit. Meist verschlechtert sich die Verdauungssituation im Alter – insbesondere bei Frauen.

Die erschwerte Darmentleerung geht nicht nur mit Appetitlosigkeit und Völlegefühl, sondern häufig auch mit Schmerzen einher, denn der zu volle Darm drückt auf andere Organe und behindert das Entweichen entstehender Blähungen. Hinzu kommen juckende oder entzündete Hämorrhoiden und schmerzhaftes Pressen, weil die Konsistenz des Stuhlgangs zu fest ist. Wenn sich der Darm nur alle drei Tage oder seltener entleert und dies über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen dauert, ist die Erkrankung chronisch.

Eine mögliche Therapie ist die Einnahme pflanzlicher Heilmittel, jedoch sollten Patienten zunächst mit einem Arzt klären, ob organische Ursachen auszuschließen sind. Bei Diagnosen wie etwa Ileus (Darmverschluss), Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder Krebs kann die Pflanzenheilkunde als begleitende Unterstützung dienen, nie aber die schulmedizinische Behandlung ersetzen. Der nächste Schritt ist eine exakte Analyse der Ernährung und Lebensweise des Betroffenen. Hier spielen nicht nur Speisen und deren Zubereitung eine große Rolle, sondern auch die Essgewohnheiten (Uhrzeit, Regelmäßigkeit und Verzehrgeschwindigkeit). Ebenso wirken sich eingenommene Medikamente (wie Schlaf- und Beruhigungsmittel) auf die Verdauung aus. Entscheidend ist aber auch selbstverständlich das Maß an täglicher Bewegung und Sport.

Viele Patienten mögen sich nicht eingestehen oder wissen nicht einmal, dass Weißbrot, Zucker, Fleisch und Wurst sich auf den Verdauungsapparat ungünstig auswirken, wenn sie in zu großen Mengen verzehrt werden. Erheblich besser und ohnehin für den gesamten Organismus gesünder sind Vollkornprodukte. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Tee und Fruchtsäfte) ist wichtig. Oft ist eine Obstipation lediglich auf Wassermangel zurückzuführen. Kaffee, schwarzer Tee und Alkohol gelten hier nicht als Flüssigkeitslieferant für den Körper – im Gegenteil: Sie entziehen dem Körper Wasser. Die entsprechenden Mengen müssen mit neutralen Flüssigkeiten ausgeglichen werden. Bei der Ernährung sollte man auf ausgewogene, ballaststoffreiche Kost achten. Ein dem Alter und der individuellen körperlichen Konstitution angepasstes Maß an Bewegung rundet die Maßnahmenpalette ab.